DANI FRITSCHI
RHONEGLETSCHER
Am Fuss des Rhonegletschers scheint es, als wäre ein reissender Fluss innert Sekunden eingefroren. Die sich beinahe wallenden Körper des stellenweisen mit Stoff eingepackten Eiskörpers haben eine anmutige Erscheinung. Doch die Verhüllung geschieht aus der Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht, das Wegschmelzen des Ewigen Eises aufzuhalten. Die breiten, textilen Bahnen erinnern an Christos "Verhüllte Küste". Die Analogie deckt sich auch inhaltlich. Christo machte mit seinen Verhüllungen auf die Vergänglichkeit und Sterblichkeit des Schönen Aufmerksam. Am Rhonegletscher manifestiert sich dies, wie es konsequenter kaum sein könnte. So wird das tragische Thema des Gletscherschwundes durch die Verhüllung und Fritschis Sichtweise zur Tragischen Kunst. Auf den Bildern tritt die Verhüllung inmitten der scheinbar intakten Bergwelt teilweise erst auf den zweiten Blick in Erscheinung und befremdet umso mehr. Christos textile Bahnen sind sauber und makellos. Der Stoff am Gletscher reisst.
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"RHONEGLETSCHER" / 6 Bilder / 2014